Agroscope, Institut für Pflanzenbauwissenschaften IPB, Schweiz

Sorten- und Anbauversuche mit winterhartem Mohn

Der Schlafmohn (Papaver somniferum L.) ist eine traditionelle Ackerkultur der Schweiz. Während des 2. Weltkriegs wurde er zur Selbstversorgung mit Speiseöl noch auf rund 1300 ha angebaut. Heute umfasst der Mohnanbau in der Schweiz nur noch wenige Hektaren. Mit der Agrarpolitik 2014–2017 wird der Anbau von Schlafmohn neu mit dem Ölsaatenbeitrag (700 Fr./ha) gestützt. Agroscope hat einerseits die morphinarmen winterharten Sorten Zeno, Zeno Morphex, Zeno 2002 und Josef angebaut und miteinander verglichen und andererseits mit der Sorte Zeno 2002 die Auswirkungen verschiedener Sätechniken und Saatmengen auf den Ertrag untersucht. Die Studie zeigt, dass Wintermohn auch in der Schweiz angebaut werden kann und unter guten Bedingungen interessante Erträge von rund 15 dt/ha erzielt werden können. Zentrale Elemente für einen erfolgreichen Anbau sind die Schaffung von günstigen Bedingungen für einen regelmässigen und raschen Feldaufgang. Je nach Standort- und Witterungsbedingungen, Nährstoffverfügbarkeit und Unkrautdruck eignen sich dafür unterschiedliche Sätechniken und Saatmengen. Dringend empfohlen wird das Walzen vor der Saat. Ob der Schlafmohn mit der Förderung durch die Agrarpolitik 2014–2017 aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden wird, wird die Zukunft zeigen.

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