Fachbereich Boden und Pflanzenschutz des Kantons Bern

Diversität arbuskulärer Mykorrhizapilze in Ackerkulturen bei Direktsaat und Pflug

Auf der Dauerbeobachtungsfläche «Oberacker» am Inforama Rütti in Zollikofen (BE) werden seit 1994 ein Direktsaat- und ein Pflugsystem miteinander verglichen. In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss beider Anbausysteme und verschiedener Ackerkulturen inklusive Gründüngungsgemengen auf die Vielfalt arbuskulärer Mykorrhizapilze (AM-Pilze) untersucht. Hierzu wurden Pilzsporen isoliert und morphologisch bestimmt. Rund zwei Drittel der insgesamt 39 identifizierten Arten waren in beiden Anbausystemen vorhanden. In allen Kulturen wurde bei Direktsaat ein höherer Artenreichtum (15–21 Arten) und eine höhere Diversität nach Shannon-Weaver (H = 2,12–2,86) festgestellt als im Pflugsystem (10–17 Arten bzw. H = 1,77–2,56). Beim Wintergetreide zeigten sich tendenziell niedrigere Artenzahlen als beim Anbau einer Gründüngungsmischung. Die Charakterart für das langjährige Direktsaatsystem ist Septoglomus constrictum, diejenige für die gepflügten Parzellen Funneliformis caledonius. Die Förderung spezifischer Mykorrhizapilzgemeinschaften könnte einen wesentlichen Beitrag für ein funktionierendes Direktsaatsystem leisten.

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