Agroscope, Institut für Nutztierwissenschaften INT, Schweizer Nationalgestüt HNS, 1580 Avenches, Schweiz

Slow-feeding-Systeme für Pferde: Fresszeiten und Liegeverhalten

In freier Wildbahn beschäftigen sich Equiden mehr als sechzehn Stunden mit der Nahrungsaufnahme. Mit zwei bis drei rationierten Raufutterportionen pro Tag wird das Verhalten der Pferde, welche in traditioneller Weise gefüttert werden, stark beeinflusst. In der vorliegenden Arbeit sollte überprüft werden, ob eine unterschiedliche Anzahl von Fütterungen das Fress-und Liegeverhalten von Pferden beeinflusst. Dazu wurden zwölf Stuten in einer Mehrraumgruppenanlage untergebracht und erhielten täglich während 300 Minuten, auf fünf-, acht- oder zwölfmal verteilt, Zugang zu Raufutterrationen. Die drei unterschiedlichen Fütterungsprogramme hatten zwar eine leichte Erhöhung der totalen Fressdauer pro Tag zur Folge, aber keinen signifikanten Einfluss auf das Liegeverhalten. Der Einfluss der Rangposition auf Dauer und Häufigkeit des Liegens war jedoch signifikant. Ranghohe Pferde lagen länger und häufiger als rangtiefe. In der Gruppenhaltung von Pferden müssen insbesondere rangtiefe Tiere sowohl bei der Fütterung als auch bezüglich ihres Ruheverhaltens sorgfältig beobachtet werden.

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