Agroscope, Institut für Pflanzenbauwissenschaften IPB,1260 Nyon, Schweiz

Dürrfutter-Kraftfutterangebot und Viehsalzversorgung des Wiederkäuers

In zwei Bilanzversuchen mit 15 beziehungsweise 16 laktierenden Saanenziegen als Modelltier für die Milchkuh wurde der Einfluss des Natriumchlorid(NaCl)-Angebotes sowie des Dürrfutter-Kraftfutterverhältnisses auf Leistung und Stoffwechsel untersucht. Das NaCl-Angebot betrug je nach Verfahren 100, 200 oder 300 % des empfohlenen Angebotes (RAP 1999). Die geprüften Dürrfutter-Kraftfutterverhältnisse waren 50:50 und 80:20. Versuchsparameter bildeten der Futterverzehr und Wasserkonsum, die Milchleistung und Milchzusammensetzung sowie die Nähr- und Mineralstoffbilanz. Zudem wurde zu verschiedenen Zeiten ein metabolisches Profil erstellt und die Na- sowie K-Konzentration im Speichel bestimmt.<br>Eine über dem empfohlenen Angebot liegende NaCl-Vorlage beeinflusst weder den Futterverzehr noch die Milchleistung und Milchzusammensetzung der Ziegen negativ. Demgegenüber nimmt die Verdaulichkeit der Hauptnährstoffe leicht ab. Die Differenzen sind jedoch mehrheitlich nicht signifikant. Die Tiere mit über dem Bedarf liegendem NaCl-Angebot scheiden gemessen an der Na-Aufnahme wesentlich mehr Na über den Harn aus (Ø 50 %) als diejenigen mit bedarfsgerechtem Angebot (Ø 27 %). Diese hingegen haben eine höhere Na-Ausscheidung über den Kot (Ø 3 3% gegenüber 26 %). In der Na-Retention unterscheiden sie sich jedoch nicht wesentlich. Unabhängig vom NaCl-Angebot haben die Versuchstiere mehrheitlich eine negative Cl-Retention. Diese negative Cl-Retention ist bei den Rationen mit hohem Dürrfutteranteil ausgeprägter (- 9.0 % bezogen auf die Cl-Aufnahme) als bei denen mit geringerem Dürrfutteranteil (-4,3 %). Das unterschiedliche NaCl-Angebot sowie Dürrfutter-Kraftfutterverhältnis führt zu keiner biologisch wesentlichen Veränderung in den Blut- und Speichelparametern.

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