Agroscope, Institut für Pflanzenbauwissenschaften IPB,1260 Nyon, Schweiz

Fusarienbekämpfung mit Fungiziden?

1998 und 1999 wurde in Feldversuchen die Wirkung von Azol- und Strobilurin-Fungiziden auf den Fusarium-Befall von Weizenähren untersucht. In allen Versuchen wurde der Weizen bei der Blüte (DC 63-65) mit Fusarium culmorum infiziert. 1998 wurde ein Versuch mit den drei Winterweizensorten Arina, Runal und Terza, 1999 ein Winterweizen- und ein Sommerweizenversuch mit den Sorten Runal und Terza sowie Balmi und Greina durchgeführt. 1998 wurden mit Azol-Fungiziden und Behandlungen im Stadium DC 57 und DC 67 Befallsreduktionen von 29% beziehungsweise 71%, sowie Deoxynivalenol(DON)-Minderungen von 9% beziehungsweise 47% beobachtet (Mittelwerte von drei Sorten). Strobilurin-Behandlungen (DC 67) hatten keinen Einfluss auf den Befall oder erhöhten den Befall um 50% (DC 57). Sie trugen auch zu einem um 50% (DC 67) bis 95% (DC 57) erhöhten DON-Gehalt bei. 1999 wurden in keinem Verfahren und bei keiner Sorte erhöhte Ährenfusarium-Befallswerte beobachtet. Trotzdem wurden bei einer Weizensorte (Terza) nach Strobilurin-Behandlungen stark erhöhte DON-Gehalte gemessen. Wir sind davon überzeugt, dass das Problem auch unter natürlichen Bedingungen auftreten kann. Wir raten deshalb, in Fusarium-Risiko-Situationen, wie z.B. Weizen nach Mais und nicht wendender Bodenbearbeitung, keine Strobilurine zu verwenden und wenig anfällige Weizensorten anzubauen.

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