Direktsaat im Praxisversuch: Einfluss auf die Nährstoff- und Humusgehalte im Boden
Auf der Dauerbeobachtungsfläche “Oberacker” in Zollikofen (Schweiz) wurden die Nährstoff- und Humusgehalte von Böden unter Direktsaat mit den Gehalten von gepflügten Böden verglichen. Die Böden unter Direktsaat vermochten ebenso viel Stickstoff nachzuliefern wie die herkömmlich bearbeiteten. Infolge tieferer Temperaturen und höherer Wassergehalte war aber vor allem im Frühjahr die Stickstoffmineralisierung verzögert, die direkt gesäten Sommerkulturen liefen langsamer auf. In solchen Fällen kann eine Startdüngung die Entwicklung der Jungpflanzen beschleunigen, zumal auch der kompaktere Oberboden unter Direktsaat die Durchwurzelung erschwert. Bei Wintergetreide lagen die Nmin-Gehalte im Frühling bei beiden Verfahren auf ähnlichem Niveau, eine unterschiedliche Stickstoffdüngung ist deshalb bei Winterkulturen nicht angezeigt. Die Humusgehalte im Oberboden (0 – 20 cm) lagen in den Direktsaatparzellen nach fünf Jahren Versuchsdauer um durchschnittlich 6,8 Tonnen pro Hektare höher, was einer Zunahme von rund 10 % entspricht. Entsprechend der fehlenden Durchmischung erfolgte dieser Zuwachs fast ausschliesslich in den obersten 10 cm, zwischen 10 und 20 cm Tiefe blieben die Gehalte praktisch unverändert. Es bleibt offen, ob die mit den Humusgehalten ebenfalls wachsenden Stickstoffgehalte mit der Zeit zu einer erhöhten Stickstoffmineralisierung führen, was eine Reduktion der Stickstoffdüngung erlauben würde.
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Direktsaat im Praxisversuch: Einfluss auf die Nährstoff- und Humusgehalte im Boden