Agroscope, Institut für Pflanzenbauwissenschaften IPB,1260 Nyon, Schweiz

Magermilchpulver und Gelbsenfmehl gegen Weizenstinkbrand

In Feldversuchen wurde der Befall durch Stinkbrand (Tilletia caries) auf Winterweizen durch die Saatgutbehandlung mit Magermilchpulver stark reduziert: Im Durchschnitt von fünf Jahren hatte Unbehandeltes Saatgut 52 und behandeltes Saatgut 3 Brandähren je m2. Im Durchschnitt von zwei Jahren war Tillecur (84,8 % Gelbsenfmehl) ebenfalls sehr wirksam: Das unbehandelte Saatgut hatte durchschnittlich 44, das behandelte Saatgut 1 Brandähre je m2. Die Warmwasserbehandlung (45°C, 2h) war gegenüber dem Magermilchpulver und dem Gelbsenfmehl weniger wirksam: Unbehandeltes Saatgut hatte durchschnittlich 52, behandeltes Saatgut 11 Brandähren je m2. Alle verwendeten chemischen Beizmittel bekämpften die Krankheit zu 100 %. In einigen Fällen verzögerte die Magermilchpulver- und die Warmwasserbehandlung den Pflanzenauflauf. Was sich aber auf die Ährenzahl oder den Ertrag nicht negativ auswirkte. Tillecur verzögerte den Auflauf nicht. Die Kombinationsbehandlung Warmwasser (45°C, 2h) und Magermilchpulver (160 g je Liter Wasser) ist für kleine Saatgutposten im Biolandbau geeignet. Bekämpft werden damit Stinkbrand, Fusarien und die samenbürtige Septoria nodorum. Die Behandlung mit Tillecur (60 ml/kg Saatgut) ist eine gute Alternative zur chemischen Beizung, wenn das Saatgut nur mit Stinkbrand befallen ist.

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