Eidg. Forschungsanstalt für Nutztiere (RAP), 1725 Posieux

Biertrebersilagen: Lagerdauer und Siliermitteleinsatz

Frischer Biertreber verdirbt sehr rasch. Eine Alternative zur Frischverfütterung ist die Silierung. Bedingt durch den tiefen Trockensubstanz- und Zuckergehalt sowie hohen Rohproteingehalt gilt der Biertreber als schwer silierbar. In zwei Versuchen haben wir den Einfluss der Lagerdauer der Silagen und den Einsatz von verschiedenen Siliermitteln auf die Qualität von Biertrebersilagen untersucht. Dabei haben wir Biertreber in 30 Liter Fässer mit Saftabfluss einsiliert. Neben einer Variante ohne Zusatz wurde beim ersten Versuch das Produkt Mais-Kofasil und beim zweiten Versuch die Produkte Mais-Kofasil, Luprosil und Kaliumsorbat eingesetzt. Nach 1, 3 und 6 Monaten beim ersten Versuch und nach 3, 6 und 9 Monaten Lagerdauer beim zweiten Versuch wurden jeweils Fässer geöffnet und die Rohnährstoffe, Gärparameter, Keimzahlen und aerobe Stabilität bestimmt. Während der ganzen Versuchsdauer floss aus allen Fässern Saft ab, wobei der grösste Teil des Safts in den ersten Tagen nach dem Einsilieren anfiel. Mit zunehmender Lagerdauer nahmen in den Biertrebersilagen die Milchsäuregehalte ab sowie die Essigsäuregehalte und die pH-Werte zu, was auf eine Qualitätsverschlechterung hindeutet. Die höchsten Hefe- und Schimmelpilzkeimzahlen wurden bei der kürzesten Lagerdauer festgestellt. Mit zunehmender Lagerdauer der Silagen nahmen die Hefekeimgehalte ab und die Silagen erwärmten sich weniger schnell. Die beiden Zusätze Luprosil und Kaliumsorbat vermochten bereits früh die Entwicklung der Hefen zu unterdrücken und dadurch die aerobe Stabilität zu verbessern.

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