Getreidesortenversuche unter Bedingungen des Biolandbaus
Ab der Herbstaussaat 2001 ist bei der Sortenprüfung von Winterweizen eine wesentliche Neuerung eingetreten: Die bisherigen Sortenversuche unter Biobedingungen haben den Status der offiziellen Sortenprüfung erlangt. Damit kann eine geeignete Sorte zukünftig aufgrund der Biosortenprüfung in den Nationalen Sortenkatalog aufgenommen werden, ohne dass sie sich zwingend auch für IP-Bedingungen eignen muss. Nach drei Jahren wird das Vorgehen überprüft, das in Europa einmalig ist. Die Winterweizensorten Titlis und Runal bewähren sich unter den Bedingungen des biologischen Landbaus. Dies zeigen die Sortenversuche der FAL Reckenholz. Die beiden Sorten überzeugen sowohl in agronomischer als auch in qualitativer Hinsicht. Für Umstellungsbetriebe ist Pegassos interessant. Dank des sehr hohen Körnerertrages erlaubt es diese Sorte, zusammen mit dem Umstellungsbeitrag einen Erlös zu erzielen, der trotz des tieferen Futterweizenpreises mit demjenigen einer Qualitätssorte vergleichbar ist. Bei der Wintergerste zeigen die geprüften Sorten nur unbedeutende Ertrags- und Qualitätsunterschiede. Somit können aufgrund der vorliegenden Versuchsergebnisse die Sorten Landi, Blanche, Baretta, Jasmin, Antonia sowie die Sortenmischung Baretta/Blanche für den Biolandbau empfohlen werden. Mit Hiberna steht zudem eine Nacktgerste zur Verfügung, die sich als Rollgerste oder Gerstenflocken für Speisezwecke eignet. Allerdings ist ihr Körnerertrag wesentlich geringer als derjenige der Futtergersten.
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