Bunt- und Rotationsbrachen: Erfahrungen aus der Praxis
Um Erfahrungen mit Brachen in der Praxis aufzeigen zu können, wurden in verschiedenen Kantonen der Schweiz Landwirte befragt und deren Brachen bezüglich ausgewählter spontaner und angesäter Arten untersucht. Die Befragungen zeigen, dass die meisten Landwirte den Aufwand mit Brachen im Vergleich zur bisherigen Fruchtfolge als geringer einschätzen. Dieser hängt jedoch stark von der Pflegeintensität, der Vorkultur und der Anlagedauer ab. Die meisten Landwirte finden die eigene Brache schön. Die nicht-landwirtschaftliche Bevölkerung schätzt vor allem die Blütenvielfalt. Am meisten befürchten die Befragten, dass der Bund die Beiträge senkt und dass sich Problemarten ausbreiten. Die Brachenuntersuchungen zeigen, dass von den eingesäten Arten Buchweizen (Fagopyrum esculentum) und Kornrade (Agrostemma githago) im ersten Jahr dominierten. In den mehrjährigen Brachen sind es Luzerne (Medicago sativa), Wiesenmargerite (Leucanthemum vulgare) und Schafgarbe (Achillea millefolium). Anhaltende Dominanzbestände geben wichtige Hinweise für die periodische Anpassung der Ansaatmischungen durch die FAL. Unter den spontan aufgelaufenen Pflanzenarten dominierten vor allem die Gräser. Der Winterschnitt scheint diese gefördert zu haben. Der Anteil der Problemarten wie Blacken (Rumex obtusifolius), Ackerkratzdisteln (Cirsium arvense) und Quecken (Agropyron repens) konnte mit dem Einsatz eines Totalherbizides vor der Brache nicht reduziert werden. Hingegen reduzierte eine sachgemässe Unkrautbekämpfung während der Brache die Blacke.
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Bunt- und Rotationsbrachen: Erfahrungen aus der Praxis