Vegetation und Brutvögel als Öko-Indikatoren im Mittelland
Im Rahmen des Projektes «Evaluation der Ökomassnahmen des Bundes – Bereich Biodiversität» wird geprüft, ob die 1993 vom Bund eingeführten Ökomassnahmen ihr Ziel erreichen. Diese sollen die Erhaltung der natürlichen Artenvielfalt und die Förderung und Wiederausbreitung seltener Arten sichern. Im Teil «Mittelland-Monitoring» untersuchte die FAL zwischen 1998 und 2001 die botanische Artenzusammensetzung von beitragsberechtigten ökologischen Ausgleichsflächen (öAF) in 53 Gebieten im schweizerischen Mittelland. In 20 dieser Gebiete kartierte die Schweizerische Vogelwarte Sempach die Brutvögel. Die Vegetation dient als Indikator für die Biodiversität auf Parzellenebene. Die Brutvögel sind Indikatoren für die Biodiversität auf Landschaftsebene. Die Vegetationsaufnahmen in über 2’700 öAF ermöglichen repräsentative Aussagen zu deren Zustand in den drei biogeografischen Regionen Östliches Mittelland, Westliches Mittelland und Genfersee-/ Hochrheingebiet respektive in den beiden Produktionszonen Tal- und Hügelzone. Wiesen und Hochstamm-Feldobstbäume machen zusammen 93 % der Fläche der beitragsberechtigten öAF aus, Streueflächen, Hecken, Bunt- und Rotationsbrachen sowie Ackerschonstreifen die restlichen 7 %. Auf die Brutvögel ausgerichtete Lebensrauminventare zeigten einen tiefen Anteil naturnaher Flächen in der Agrarlandschaft von nur 5,7 %. Die Neuanlage solcher Flächen ist für die Förderung der Artenvielfalt im Mittelland von grosser Bedeutung.
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Vegetation und Brutvögel als Öko-Indikatoren im Mittelland