Eidg. Forschungsanstalt für Nutztiere (RAP), 1725 Posieux

Mastleistung von Ochsen sechs verschiedener Fleischrassen

In einem Rassenvergleichsversuch wurde die Mastleistung von insgesamt 138 Ochsen der sechs Fleischrassen Angus (AN), Simmental (SI), Charolais (CH), Limousin (LI), Blonde d’Aquitaine (BL) und Piemonteser (PI) über zwei Mastserien untersucht. Die ad libitum gefütterte Grundfutterration setzte sich aus Gras- und Maissilage im Verhältnis 1:2 in der Trockensubstanz zusammen, die mit einem Kraftfutter ergänzt wurde. Die Ochsen wurden im Freilaufstall gehalten. Die Festlegung des Schlachtzeitpunktes erfolgte anhand der zwei folgenden Kriterien: in der 1. Mastserie, Erreichen eines intramuskulären Fettgehaltes von 3 bis 4% im langen Rückenmuskel (longissimus dorsi), der mit Ultraschall gemessen wurde, und in der 2. Mastserie, Erreichen eines Ausmastgrades der Fettgewebeklasse 3 (CH-TAX). In den Leistungsmerkmalen traten deutliche Rassenunterschiede auf. Die Rassen wurden in Gruppen eingeteilt und folgendermaßen rangiert: Futterverzehr: 1. AN 2. SI, CH, LI, BL 3. PI, Tageszuwachs und Futterverwertung: 1. AN, SI, CH 2. LI, BL 3. PI, Frühreife: 1. AN 2. SI, CH, LI 3. BL, PI, Fleischigkeit: 1. CH, LI, BL, PI 2. AN, SI, Schlachtausbeute: 1. LI, BL, PI 2. CH 3. AN, SI. Daraus geht hervor, dass die richtige Wahl der Rasse in Abstimmung mit dem Produktionssystem von grosser Bedeutung ist. Des weiteren drängt sich für reine Fleischrassen eine Anpassung des schweizerischen Taxierungssystems für Schlachtkörper auf.

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