Eidg. Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau, Reckenholz (FAL), 8046 Zürich

Unterscheidung von Getreidesorten durch Elektrophorese

Die Identifikation von Getreidesorten ist am Erntegut von blossem Auge nicht möglich. Die elektrophoretische Auftrennung von Speicherproteinen wie zum Beispiel Gliadinen ist eine mögliche Methode zur Sortenidentifikation am Erntegut. Dank der hohen Variabilität der Gliadine entsteht ein sortenspezifisches Bandenmuster. Wir haben die Getreidesorten der schweizerischen Sortenliste und fortgeschrittene Zuchtlinien des Schweizer Zuchtprogramms auf ihre Unterschiede im Gliadin-Bandenmuster untersucht. Dazu verwendeten wir die Acid Polyacrylamid Gel Electrophoresis (A-PAGE). Bei Weizen fanden wir bei den 28 untersuchten Sorten 26 verschiedene Bandenmuster. Somit sind die Weizensorten mit A-PAGE gut unterscheidbar. Dies gilt auch für die Gersten- und Hafersorten. Dagegen zeigten fast alle Dinkelsorten das gleiche Gliadin-Bandenmuster. Roggensorten bilden als Fremdbefruchter kein homogenes Muster. Die Getreidearten zeigen alle ein artspezifisches Bandenmuster. Die diploiden Arten Gerste, Hafer und Roggen haben ein einfacheres Muster als die hexaploiden Weizen, Triticale und Dinkel. Die A-PAGE-Methode ist zeitaufwändig und arbeitsintensiv. Aus diesem Grunde testeten wir auch die isoelektrische Fokussierung (IEF). Mittels IEF wurden die Glutenine, eine weitere Speicherproteinfraktion, aufgetrennt. Die 28 Weizensorten zeigten nur elf unterschiedliche Glutenin-Bandenmuster. IEF bildet jedoch eine effiziente Alternative bei der Unterscheidung vor allem zwischen den freidreschenden Getreidearten..

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