Schweiz. Hochschule für Landwirtschaft (SHL), 3052 Zollikofen

Qualitätssicherung im Kartoffelbau

Die Schweizer Kartoffelwirtschaft beklagt zunehmende Qualitätsprobleme. In einem dreijährigen Projekt (2001-2003) wird die Bedeutung verschiedener Qualitätsmängel und deren Ursachen untersucht. Bei 93 Praxisparzellen aus verschiedenen Anbausystemen (Bio, IP-Label und OeLN) werden alle relevanten Daten zur Anbautechnik, zum Standort und zur Qualität der produzierten Kartoffeln erhoben. Nur 30% der Parzellen erfüllten 2001 die Qualitätsanforderungen der schweizerischen Handelsusanzen ohne Aussortieren von schadhaften Knollen, bei 19% war die Qualität auch nach Aussortieren ungenügend. Im Biolandbau war der Anteil der Parzellen mit ungenügender Qualität am höchsten. Die wichtigsten äusseren Qualitätsmängel waren 2001 Schneckenschäden, Drahtwurm und Drycore. Bei allen war die Fruchtfolgestellung der Kartoffeln ein bedeutender Einflussfaktor. Nach einer Fungizidbeizung trat Drycore nie in bedeutendem Ausmass auf. Hingegen konnte eine Insektizidbeizung in der Vorkultur Winterweizen den Drahtwurmbefall der Kartoffeln nicht immer ausreichend reduzieren. Pulverschorf trat in stärkerem Ausmass nur bei der Sorte Agria auf. Ein Einfluss des pH-Wertes konnte nicht beobachtet werden. Der Stärkegehalt unterlag innerhalb der gleichen Sorte einer grossen Streuung, besonders ausgeprägt bei den Sorten Agria und Bintje. Es konnte kein deutlicher Einfluss der Anbautechnik nachgewiesen werden.

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