Eidg. Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau, Reckenholz (FAL), 8046 Zürich

Stickstoffdynamik im Boden beim Maisanbau

Nördlich von Zürich hat die FAL von 1998 bis 2000 die Dynamik des mineralischen Stickstoffgehaltes unter Mais bis in 100 cm Bodentiefe in einer lehmigen Braunerde untersucht. Der Maisanbau erfolgte nach Pflügen oder Streifenfrässaat mit Kunstwiese als Vorkultur oder mit Direktsaat in Kunstwiese und anderen Vorbegrünungen. Die Regulierung der Vorbegrünungen und Unkräuter erfolgte mit Herbiziden. Der Mais erhielt total 145 kg N/ha Mineraldünger in drei Gaben zur Reihe. Von der Maissaat Anfang Mai bis zum 6-Blatt-Stadium Anfang Juni prägten vor allem Witterungsverlauf und Bodenlockerungsintensität die N-Dynamik. Nach der Düngung von 90 kg N/ha wurden bei allen Verfahren unter den Maisreihen maximale Nmin-Gehalte bis zu 250 kg N/ha gemessen. Diese bei günstigen N-Mineralisierungsbedingungen erreichten Maximalwerte lagen bis zu 50 % tiefer, wenn die vorausgegangene Witterung kühl und niederschlagsreich war. Die berechneten «scheinbaren N-Verluste» waren bei der Direktsaat am geringsten, gefolgt von der Streifenfrässaat und dem Pflugverfahren. Es ist anzunehmen, dass die verzögerte N-Mineralisierung und die bessere Wasserspeicherung in den Direktsaatfeldern das Nitratauswaschungsrisiko vermindern. Bei bedarfsgerechter N-Düngung nahmen die Maispflanzen während der Hauptwachstumszeit praktisch den gesamten pflanzenverfügbaren Stickstoff auf. Bei der Silomaisernte lag der Nmin-Gehalt noch bei maximal 20 kg N/ha. Die Streifenfrässaat und die Direktsaat von Mais sind Boden und Gewässer schonende Anbauverfahren.

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