Eidg. Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau, Reckenholz (FAL), 8046 Zürich

DTR-Blattdürre des Weizens: Anfälligkeit und Bekämpfung

In den letzten Jahren hat die DTR-Blattdürre des Weizens in Europa grosse Bedeutung erlangt. Verursacht wird die Krankheit durch den Pilz Drechslera tritici-repentis (DTR) mit der Hauptfruchtform Pyrenophora tritici-repentis. In der Schweiz hatte die Krankheit bisher nur eine geringe Bedeutung. Mit der Zunahme der nicht wendenden Bodenbearbeitung ist aber mit einem verstärkten Auftreten zu rechnen, da diese Anbaumethode günstige Bedingungen für die Ausbreitung der DTR-Krankheit bietet. Die Resultate des Saatgut-Gesundheitstests der FAL stützen diese Prognose. In dreijährigen Feldversuchen prüften wir die DTR-Anfälligkeit von 18 bis 20 Winterweizensorten und die Wirksamkeit von Triazol- und Strobilurin-Fungiziden. Zwischen den einzelnen Sorten gab es sehr grosse Unterschiede: Während sich Arina, Camino, Tamaro und Titlis durch geringe Anfälligkeit und Ertragsverluste von im Mittel zehn bis elf Prozent auszeichneten, betrugen die Verluste bei den stark anfälligen Sorten Terza, Habicht und Greif 30 % bis 36 %. Die DTR-Blattdürre lässt sich zwar mit den geprüften Fungiziden wirksam bekämpfen. Dennoch empfehlen wir als Präventivmassnahmen die Einhaltung einer geregelten Fruchtfolge, den Anbau von Weizensorten mit guten Resistenzeigenschaften und Massnahmen zur Förderung des Strohabbaus. Dieser integrierte Ansatz kann das Risiko für Ertragsverluste effizient mindern – auch in Anbausystemen mit reduzierter Bodenbearbeitung.

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