Eidg. Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT), Tänikon, 8356 Ettenhausen

Management von automatischen Melksystemen

Trotz zunehmend erschwerter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ist das Interesse an Automatischen Melksystemen (AMS) nach wie vor erstaunlich hoch. Für einen möglichst rationellen Einsatz eines AMS sind dessen Leistungsfähigkeit und damit verbunden die erforderlichen Prozess- und Arbeitszeiten von besonderem Interesse.Auf insgesamt sechs Betrieben mit Bestandesgrössen zwischen 37 und 66 Milchkühen (Mittel 53 Kühe) wurden deshalb Messungen zu den erforderlichen Prozesszeiten sowie zum Arbeitszeitbedarf durchgeführt. Bei den Resultaten ergeben sich zwischen den Einzelbetrieben teilweise sehr grosse Schwankungen. Insbesondere für das Vorbereiten und Ansetzen der Melkeinheit beträgt die Schwankungsbreite mehr als 100 %. Der Zeitbedarf für die Prozesszeiten bei einem Melkvorgang beträgt im Mittel 2,6 min (Min = 1,8 min; Max = 3,3 min). Ausgehend von den Prozesszeiten, der Milchleistung und dem mittleren Minutengemelk lässt sich die mögliche Systemleistung von Einboxenanlagen mit 50 bis 70 gemolkenen Kühen je Tag berechnen. Grossen Schwankungen unterliegt auch der tägliche Arbeitszeitbedarf mit 1,6 – 2,1 Arbeitskraftstunden (AKh) je Betrieb. Feststellbar ist hierbei, dass der Arbeitszeitbedarf bei AMS mit Einboxenanlagen nicht wesentlich von der Bestandesgrösse, sondern mehr von der Einsatzdauer des AMS auf dem Betrieb abhängt. Je länger das AMS auf dem Betrieb im Einsatz ist, desto geringer ist tendenziell einerseits der Umfang an nicht bzw. bedingt planbaren Arbeiten und andererseits der Anteil an Milchkühen, die zur Melkbox getrieben werden müssen.

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