Eidg. Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau, Reckenholz (FAL), 8046 Zürich

Krautfäulebekämpfung im Bio-Kartoffelanbau ohne Kupfer?

Extrakte von Heilkräutern könnten eine umweltverträgliche Alternative zu Kupferfungiziden zur Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) der Kartoffel im biologischen Landbau darstellen. Um mehr über die Eigenschaften der Präparate zu erfahren, entwickelten wir ein neues Halbfreiland-Testsystem: Präparate werden im Freiland auf Kartoffelpflanzen appliziert. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten werden behandelte Blätter abgeschnitten und im Labor mit dem Krautfäulepilz infiziert. So kann die Wirkungsdauer der Präparate unter natürlichen, variierenden Witterungsbedingungen ermittelt werden. Die Untersuchungen wurden mit Extrakten aus den drei chinesischen Heilkräutern Terminalia chebula, Anemarrhena asphodeloides, Galla chinensis durchgeführt. Extrakte aus T. chebula und A. asphodeloides reduzierten den Befall auf den Blättern gleich gut wie ein niedrig dosiertes Kupferfungizid, Extrakte von G. chinensis zeigten keine Wirkung. Eine Exposition von mehr als 48 Stunden im Freiland sowie Niederschlag führten zu starken Wirkungsverlusten. Auch in einem herkömmlichen Feldversuch verminderte T. chebula den Blattbefall gleich stark wie das niedrig dosierte Kupfer. Mit dem Halbfreiland-Testsystem kann die Entwicklung von natürlichen Produkten beschleunigt werden.

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