Eidg. Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau, Reckenholz (FAL), 8046 Zürich

Stinkbrandanfälligkeit in- und ausländischer Weizensorten

Der Stinkbrand (Tilletia caries) ist aufgrund seines grossen Verbreitungspotenzials eine der wichtigsten samenbürtigen Weizenkrankheiten. Seit der Einführung der chemischen Saatbeizmittel ist er jedoch gut kontrollierbar. Da im biologischen Landbau keine chemisch-synthetischen Mittel verwendet werden dürfen, braucht es andere Massnahmen, um die Krankheit zu regulieren. In diesem Zusammenhang spielt die Sortenanfälligkeit eine wichtige Rolle. In den Jahren 2000 bis 2002 wurden in insgesamt neun Feldversuchen an drei verschiedenen Standorten 20 in- und ausländische Weizensorten künstlich mit Stinkbrand infiziert und auf ihre Anfälligkeit geprüft. Die Versuche zeigten, dass grosse Anfälligkeitsunterschiede zwischen den untersuchten Sorten bestehen, aber keine vollständige Resistenz vorhanden ist. Die beste Sorte hatte im Mittel 11,4 % befallene Ähren, die anfälligste Sorte wies einen Befall von 50,5 % auf. Die Sorten aus schweizerischer Züchtung zeigten im Vergleich zu den ausländischen Sorten eine gute Resistenz. Die Versuche machten auch deutlich, dass die Bodentemperatur in den ersten zwei Wochen nach der Saat das Befallsniveau massgeblich beeinflusst.

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