Eidg. Forschungsanstalt für Nutztiere (RAP), 1725 Posieux

Konservierungsmittel für Milchnebenprodukte im Vergleich

Mikroorganismen vermehren sich in Milchnebenprodukten rasch; deshalb müssen diese Flüssigfutter entweder rasch verfüttert oder mit einem Konservierungsmittel vor Verderb geschützt werden. Da von Landwirten häufig gefragt wird, welches Konservierungsmittel empfohlen werden könnte, verglichen wir in einer Untersuchung unter Laborbedingungen die Eignung von 0.2% Ameisensäure, 0.3% und 0.6% Propionsäure sowie von 0.05% Wasserstoffperoxid (H2O2) zur Konservierung von Schotte (=Molke). Nach Beimpfen der Schotteproben mit natürlich kontaminierter Schotte und Zusatz der Konservierungsmittel wurden die Proben während 4 Tagen inkubiert. Der Gasdruck in den Gefässen wurde kontinuierlich gemessen, und einmal pro Tag wurde die Hefekeimzahl bestimmt. In den mit Ameisensäure konservierten Proben wurden die tiefsten Hefekeimzahlen und die geringsten Druckabweichungen vom Nullpunkt gemessen (P < 0.05). In dieser Untersuchung war die Ameisensäure somit den anderen Druckabweichungen vom Nullpunkt gemessen (P < 0.05). In dieser Untersuchung war die Ameisensäure somit den anderen Konservierungsmitteln überlegen. Das H2O2 unterdrückte die Hefen während den ersten zwei Tagen stärker als die Propionsäure; seine keimhemmende Wirkung verschwand jedoch gegen Ende der Inkubationszeit, da das H2O2 wahrscheinlich nach zwei Tagen abgebaut war. Unter der Voraussetzung dass H2O2 bei Bedarf nachdosiert wird, dürfte es somit ein geeignetes Konservierungsmittel sein. Obwohl die Hefekeimzahl in den mit Propionsäure konservierten Proben nicht abnahm, kam es oft zu einem Unterdruck in den Gefässen, was ein Hinweis auf eine mikrobielle Aktivität mit Gasverbrauch ist. In mit Propionsäure konservierter Schotte kann deshalb der sogenannte PET-Flaschentest, in dem die Gasbildung als Indikator für den mikrobiologischen Verderb halbquantitativ bestimmt wird, unter Umständen ein falsch negatives Resultat liefern.

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