Agroscope FAL Reckenholz, Eidg. Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau, 8046 Zürich

Gefährdete Heuschrecken in extensiv genutzten Wiesen

Ökologische Ausgleichsmassnahmen in der Landwirtschaft haben zum Ziel, die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft zu erhalten und zu erhöhen. Wir untersuchten die Heuschreckenfauna auf extensiv genutzten Wiesen, dem häufigsten Typ ökologischer Ausgleichsflächen, und verglichen sie mit derjenigen auf intensiv genutzten Wiesen. Die Untersuchung erfolgte in den drei Gemeinden Bauma, Ruswil und Flühli. In Bauma und Flühli wurden signifikant mehr Heuschreckenarten auf extensiv als auf intensiv genutzten Wiesen gefunden. Acht Arten wurden ausschliesslich auf extensiv genutzten Wiesen beobachtet. Die extensiven Wiesen sind in diesen Gemeinden oft strukturreicher als intensiv genutzte Flächen und beinhalten zum Beispiel feuchte oder verbuschte Stellen. Sie bieten vielen spezialisierten Heuschreckenarten einen geeigneten Lebensraum. Das Kulturland von Ruswil ist durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung gekennzeichnet. Hier wurde kein signifikanter Unterschied in der Artenzahl zwischen extensiv und intensiv genutzten Wiesen gefunden. In Ruswil besteht ein grosses Defizit an artenreichen Habitaten, welche als «Quelle» für die Biodiversität in der Agrarlandschaft eine wichtige Funktion haben.

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