Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern, Rütti, CH-3052 Zollikofen

Direktsaat und Pflug im 10-jährigen Systemvergleich

Seit zehn Jahren wird auf der Dauerbeobachtungsfläche Oberacker am Inforama Rütti in Zollikofen das Pflug- mit dem Direktsaatsystem in sechs Fruchtfolgestreifen verglichen. Die tiefgründige Braunerde weist 15% Ton und 3% Humus auf.Die im Vergleich zum Pflugsystem fehlende Bodenbearbeitung erfordert im Direktsaatsystem eine aufwändigere Strategie zur Beikrautregulierung. Faktoren wie ausgeglichene Fruchtfolge, permanente Bodenbedeckung, angepasstes Strohmanagement und sofortige Neuaussaat der Folgekultur werden genauso einbezogen wie chemische, mechanische oder thermische Verfahren.Im Direktsaatsystem wird der Boden nachhaltig genutzt: Im Vergleich zum Pflugsystem ist er strukturstabiler und tragfähiger; das Erosionsrisiko sinkt markant; mit weniger Überfahrten werden(Treibstoff-)Kosten eingespart; nach siebenjähriger Bodenumstellung bewirkt die kontinuierlichere Stickstoffumsetzung mindestens gleich hohe Erträge und Qualität.Zwei erst teilweise gelöste Probleme bleiben: vermehrte Abhängigkeit von Herbiziden wie Glyphosate und erhöhtes Risiko für Mykotoxinbildung beim pfluglosen Wintergetreideanbau nach Mais. Verkleinert werden kann die Gefahr durch Umstellen der Fruchtfolge, Zerkleinern von Maisstroh/-stoppeln und wenig fusariumanfällige Getreidesorten.Insgesamt leistet das Direktsaatsystem einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit auf lange Sicht.

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