Agroscope FAT Tänikon, Eidg. Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik, CH-8356 Ettenhausen

Gemischte oder separate Futtervorlagen für Milchkühe?

Die FAT untersuchte in einem dreimonatigen Versuch mit zwei Gruppen zu 15 Milchkühen, ob sich das Mischen der Grundrationskomponenten im Vergleich zur ungemischten Vorlage auf den Verzehr und die Leistung auswirkt. Die Grundration, bestehend aus Silagen und Belüftungsheu, wurde im Verfahren “Gemischt” mit dem Futtermischwagen und im Verfahren “Ungemischt” mit einer Verteilschaufel am Hoflader vorgelegt. Es zeigten sich keine relevanten Unterschiede beim Verzehr an Grundration bei der energiekorrigierten Milchleistung und bei den Milchinhaltsstoffen. Im Vergleich mit mehreren Vorlageverfahren erweist sich das Verfahren “Gemischt”, das heisst die Vorlage mit Futtermischwagen, als arbeitswirtschaftlich interessant. Der Futtermischwagen erlaubt das Sammeln der Komponenten an den verschiedenen Futter-Lagerorten des Betriebs und den Transport zum Futtertenn mit anschliessender direkter Vorlage. Dabei erfolgen Transport und Vorlage mühelos. Die Vorteile des Futtermischwagens liegen also klar auf der arbeitswirtschaftlichen Ebene. All dies hat allerdings auch seinen Preis, wie die wirtschaftliche Beurteilung zeigt. Das sehr häufig anzutreffende Verfahren mit dem Futtermischwagen und (Hand-)entnahme aus dem Hochsilo weist trotz nur hälftiger Anrechnung der Kosten (50 % Eigentum) mit Fr. 55.- die höchsten Kosten pro gesparte Arbeitsstunde gegenüber des ausschliesslich manuellen Verfahrens auf. Das einfachere Verfahren mit Silageverteilgerät erlaubt bei vollem Eigentum die Halbierung der Kosten pro Akh. Am günstigsten sind die Arbeitzeiteinsparungen in den Flachsilo-Verfahren mit Entnahme-, Transport und Verteilgerät (ETV) und Fräsmischwagen zu erreichen. Sie bringen zudem eine wesentliche körperliche Minderbelastung.

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