Schweiz. Hochschule für Landwirtschaft (SHL), 3052 Zollikofen

Stand der Produktionstechnik und Hofdüngerwirtschaft

Zuverlässige Berechnungen von umweltrelevanten Auswirkungen der landwirtschaftlichen Produktion verlangen genaue Kenntnisse zum Stand der aktuellen Betriebsstrukturen und Produktionstechniken. Im Rahmen der Neuberechnung des schweizerischen Ammoniakverlustinventars wurde mit Hilfe einer nach geographischen Regionen, Höhenstufen und Betriebstypen gegliederten repräsentative Umfrage eine Vielzahl von für Ammoniakverluste relevanten produktionstechnischen Grössen erhoben. Die Resultate der Umfrage ermöglichen es, sowohl regionale Unterschiede in der Produktionstechnik als auch deren zeitlichen Entwicklung zu erfassen. Der grösste Teil der Milchkühe wird heute zwischen 161-230 Tagen und während 5-12 Stunden pro Tag geweidet. Bei Milchkühen haben seit 1990 arbeitsextensivere Vollgüllesysteme deutlich zugenommen. Zugenommen hat auch der Anteil der in Laufstallsystemen gehaltenen Tiere auf 26 % der Kühe und 47 % der Aufzuchtrinder. Gesamtschweizerisch wird rund ein Fünftel der Gülle in offenen Behältern gelagert und nur rund 11 % der Gülle emissionsarm mit Schleppschläuchen ausgebracht. Über 80 % der Gülle und rund die Hälfte des Mistes wird auf Grünland ausgebracht. In der Schweinehaltung ist der Einsatz von proteinreduziertem Ökofutter vor allem Regionen mit hoher Viehdichte sowie auf spezialisierten Betrieben mit grösseren Beständen von Bedeutung.

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