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Winterweizensorten im biologischen und extensiven Anbau

Von 2002 bis 2004 wurden Sortenversuche für Winterweizen in zwei getrennten Versuchsnetzen durchgeführt. Zum einen nach den Anforderungen des biologischen Anbaus, zum anderen unter den Extensobedingungen. Der Vergleich zwischen den Versuchsnetzen hatte nicht zum Ziel, die unterschiedlichen Anbaumethoden zu beurteilen. Vielmehr sollten mögliche Wechselwirkungen zwischen Anbaumethode und Sorten hervorgehoben werden. Trotz grosser Unterschiede der beiden Verfahren in der Anbautechnik, war die Übereinstimmung der Ergebnisse der zwei Versuchsnetze sehr gut. Die Varianzanalyse zeigte keine Wechselwirkung Sorte x Anbaumethode, abgesehen vom Reifezeitpunkt. Der durchschnittliche Ertrag im Bioversuchsnetz betrug 71% des Extensoversuchsnetzes; die Korrelationskoeffizienten (r) zwischen den zwei Anbaumethoden lagen zwischen 0,76 und 0,88. Die Wuchshöhe war im Durchschnitt 7% geringer und die Bestände lagerten unter biologischen Bedingungen 22% weniger. Das Ährenschieben der Sorten findet im biologischen Anbau durchschnittlich einen halben Tag früher statt und weist einen Korrelationskoeffizienten r von rund 0,97 auf. Das Hektolitergewicht und das Tausendkorngewicht waren beinahe identisch in beiden Verfahren (r zwischen 0,90 und 0,99). Eine Simulation zeigt, dass der Test zur Bestimmung des agronomischen und technologischen Werts (VAT), selektiver ist im Bioversuchsnetz als in jenem unter Extensobedingungen, und zwar für alle Sorten. Die vorliegenden Daten zeigten, dass sich Winterweizensorten unter biologischem und extensivem Anbau sehr ähnlich verhalten.

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