Stickstoffdynamik im Boden bei Direktsaat und Pflug
Während mehrerer Jahre wurden auf einem mittelschweren Boden am Inforama Rütti in Zollikofen BE innerhalb einer Ackerfruchtfolge ohne Bracheperioden die Gehalte an mineralischem Stickstoff unter den beiden Anbausystemen «Direktsaat» (DS) und «Pflug» (PF) verglichen. In beiden Systemen erhielten die Pflanzenbestände gleichviel Stickstoff in mineralischer Form (meist Ammonsalpeter) aber nur rund zwei Drittel der empfohlenen Norm.Bei ähnlich hoher gesamter N-Nachlieferung verlief die N-Mineralisierung unter DS kontinuierlicher und dauerte länger an als unter PF. Dies wirkte sich vor allem beim direkt gesäten Getreide in einer höheren Ertragsleistung pro gedüngte N-Einheit aus. Ansonsten zeigten sich zwischen DS und PF bei Wintergetreide geringere Unterschiede in der N-Dynamik als bei Zuckerrüben und Mais. Hier variierte die N-Nachlieferung witterungsbedingt von Jahr zu Jahr sehr stark. So verzögerte sich die N-Nachlieferung unter DS in kühlen Frühjahren stärker als in milden. Beschleunigte N-Freisetzungsphasen wurden nach der Saat von Zuckerrüben und Mais sowie von Winterroggen nach Eiweisserbsen unter PF beobachtet, was zu einem erhöhten N-Verlustrisiko führte. Bei angepasster Fruchtfolge kann bei direkt gesätem Wintergetreide nach der Umstellungsphase die N-Düngemenge leicht reduziert werden. Wegen der Gefahr von Nitratauswaschung sollten Mais und Zuckerrüben sowohl bei PF als auch bei DS keine zu hohen N-Gaben zur Saat erhalten.
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Stickstoffdynamik im Boden bei Direktsaat und Pflug