Direktsaat und Pflug im Systemvergleich – eine Synthese
Seit 1994 werden auf der Dauerbeobachtungsfläche „Oberacker“ am Inforama Rütti in Zollikofen (BE) die beiden Anbausysteme „Direktsaat“ (DS) und „Pflug“ (PF) innerhalb einer Ackerfruchtfolge mit ausschliesslich mineralischer Düngung und ohne Bracheperioden verglichen. Der schwach humose sandige Lehm ist ein tiefgründiger, nährstoffreicher Boden. Die bisherigen Untersuchungen belegen, dass ein langjährig kontinuierliches DS-System eine Alternative zum herkömmlichen PF-System darstellt: Es ist in der agronomischen Anwendung praxisreif, bewirkt einen biologisch aktiven, strukturstabilen und somit tragfähigen Boden, reduziert das Erosionsrisiko und die Anzahl Überfahrten, vermindert den Treibstoffverbrauch und weist insgesamt eine günstigere Ökobilanz auf. Im Vergleich zum PF-System werden nach siebenjähriger Umstellungszeit im DS-System dank mehr konserviertem Bodenwasser und kontinuierlicherer Nachlieferung sowie besserer N-Effizienz leicht höhere Pflanzenerträge mit vergleichbarer Qualität geerntet – dies bei einer N-Düngemenge, die in beiden Anbausystemen nur rund 60% der Normdüngung entspricht. In den kommenden Jahren sollen beide Systeme durch vermehrten Anbau von Leguminosen, ammoniumbasierte N-Düngung, reduzierte Glyphosatanwendung bei DS sowie reduzierte Bearbeitungsintensität bei PF noch energiesparender und umweltschonender im Praxisversuch erprobt werden.
PDF-Vollversion
Direktsaat und Pflug im Systemvergleich – eine Synthese