Schweiz. Hochschule für Landwirtschaft (SHL), 3052 Zollikofen

Fütterungssysteme in der Umsetzung der Bergmilch-Strategien

Im Bergmilch-Projekt stand die Produktionstechnik nicht im Zentrum. Sie beeinflusst aber die Strategiefindung stark und wird dann bei der Umsetzung zur grossen Herausforderung. Anhand von zwei Beispielbetrieben konnte gezeigt werden, dass die beiden Basisstrategien �Grundnutzen mit Wachstum� und �Zusatznutzen mit Mehrpreis� auch die produktionstechnische Umsetzung stark beeinflussen, dass aber die Produktionssysteme ebenso entscheidend geprägt werden von den spezifischen natürlich-strukturellen Voraussetzungen. Tendenziell entwickeln sich Betriebe mit viel naher, arrondierter, aber nicht besonders ebener Nutzfläche in Richtung Weidebetrieb mit sommerbetonter Milchproduktion. Je weiter entfernt und je schlechter arrondiert die Parzellen eines Betriebes sind, desto eher wird er sich in Richtung winterfütterungsbetontem Schnittbetrieb entwickeln. In der Praxis haben viele Betriebe im Berggebiet Flächen von vielen verschiedenen Neigungsstufen, Arrondierungen und Hofentfernungen. Die Folge ist, dass sich die meisten Betriebe irgendwo zwischen den beiden Bewirtschaftungstypen einrichten und es sehr schwierig ist, allgemein gültige Leitsätze für Produktionssysteme aufzustellen. Die Problematik der vielfältigen Flächen mit den sich ergebenden Nutzungskonflikten akzentuiert sich zusätzlich bei der Vergrösserung der Betriebe. Lösungsansätze liegen in überbetrieblichen Zusammenarbeitsformen. Diese sind aber im Berggebiet besonders schwer umsetzbar. Ein erster Schritt kann darin bestehen, teure Doppelmechanisierungen durch überbetriebliche Lösungen zu reduzieren.

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