Strategien für Milchproduktionsbetriebe im Berggebiet
m Bergmilch-Projekt der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft SHL wurden zusammen mit 49 Bauernfamilien individuelle Strategien für die eigenen Milchproduktionsbetriebe erarbeitet. Die Ergebnisse für einen Zeithorizont von zehn Jahren (2004 bis 2013) sind für die einzelnen Betriebsleiterfamilien viel versprechend und motivierend. Mit den ehrgeizigen, aber im gemeinsamen Prozess als realisierbar beurteilten Strategien kann im Berggebiet wirtschaftlich Milch produziert und die Situation der Familienbetriebe verbessert werden. In den fünf Projektregionen ergaben sich in der mittleren Entwicklung der Betriebe unterschiedliche Schwerpunkte in Richtung �Grösser� und �Besser�. Als entscheidende Komponente bei der Wahl der einzelbetrieblichen Basis-Strategie konnte der Milchabnehmer identifiziert werden. Fährt der Milchkäufer eine Kostenführer-Strategie, wird der Milchproduzent seinen Fokus ebenfalls auf die Kostensenkung richten und diese sehr oft über Grösseneffekte zu realisieren suchen, d.h. eine Wachstumsstrategie wählen. Hat der Milchabnehmer eine Differenzierungsstrategie (Qualitätsführerschaft) und besteht damit das Potential auf einen längerfristig überdurchschnittlichen Milchpreis, wird der Milchproduktionsbetrieb nicht in erster Linie versuchen Kosten zu senken, sondern seinerseits diese zusätzliche Wertschöpfung suchen und unterstützen. Aus den Projekt-Fallstudien können aber keine Strategie-Patentrezepte für Bergmilchbetriebe abgeleitet werden, denn die einzelbetrieblichen Handlungsmuster werden zu stark von der Konfrontation der individuellen Voraussetzungen mit den Anforderungen des Abnehmers und den Potentialen der verschiedenen Region geprägt.
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Strategien für Milchproduktionsbetriebe im Berggebiet