Landwirtschaftliches Bildungs- und Beratungszentrum LBBZ, CH-6170 Schüpfheim

Wirtschaftlichkeit der saisonalen Freilandhaltung von Schweinen

Erstmals wurden in der Schweiz Produktionskosten von Freilandschweinen, welche in einer Fruchtfolge integriert waren, von der Aufzucht, der Zuchtphase bis und mit der Mast ermittelt. Der Arbeitszeitaufwand für die Aufzucht belief sich auf 2,7 AKmin, für die Freilandhaltung der Zuchtsauen 15,6 AKmin und für die Mastphase 2,3 AKmin pro Tier und Tag. Im Durchschnitt der Versuchjahre 2003 und 2004 war der Deckungsbeitrag inklusiv Beiträge je Freilandzuchtsau CHF 31 und je Freilandmastschwein CHF 41. Die Produktionskosten beliefen sich bei der Ferkelerzeugung (Ø Absetzgewicht 26,1 kg) pro kg Lebendgewicht auf durchschnittlich CHF 7,20 und bei den Freilandmastschweinen pro kg Schlachtgewicht auf durchschnittlich CHF 5,25. Massgebend für den Erfolg in der Freilandzuchtsauenhaltung ist die Zahl der abgesetzten Ferkel und für die Freilandmastschweinehaltung der erzielte Schlachtpreis. Die Direktvermarktung im Rahmen eines speziellen Label-Programms drängt sich deshalb auf. In einer Betriebszweiganalyse und einem Vergleich von Produktionsverfahren pro ha und Jahr war der Arbeitszeitaufwand mit den Freilandschweinen leicht tiefer als im Kartoffelanbau, jedoch 4,7 Mal höher als beim Betriebszweig Weizen. Mit den Freilandschweinen wurde ein Deckungsbeitrag inkl. Beiträge von CHF 38 je AKh erwirtschaftet, d.h. 40 % mehr als mit Kartoffeln. Unter den Rahmenbedingungen der Agrarpolitik 2011 ergaben die Modellrechnungen 5+40 (5 Zuchtsauen und 40 Mastschweine pro ha und Jahr) einen 18 % tieferen Deckungsbeitrag als in den Jahren 2003/04 und im Vergleich zu den Ackerkulturen waren die Verhältniszahlen ebenfalls ähnlich.

Zum kompletten Archiv