Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, CH-8046 Zürich

Reaktion von Jakobs-Kreuzkraut auf Schnitt

“Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea) ist für Nutztiere giftig und deshalb in Wiesen und Weiden unerwünscht. In dieser Untersuchung wurden verschiedene Schnittzeitpunkte auf ihre Wirksamkeit zur Bekämpfung von S. jacobaea getestet, mit dem Ziel, den Wiederaustrieb und die Samenbildung zu verhindern. In 20 Versuchsparzellen wurden im Oktober 2003 je 14 Individuen von S. jacobaea angepflanzt und nach der vegetativen Etablierung (2004) zu folgenden Stadien geschnitten: Beginn Blüte (27.06.05), Beginn Verblühen (13.07.05) und Beginn Samenstände (18.07.05). Im Vergleich zu ungeschnittenen Pflanzen reduzierte ein Schnitt während den ersten zwei Entwicklungsstadien die von S. jacobaea beim Wiederaustrieb produzierte Blütenkopfzahl um 87 %. Ein Schnitt während des Stadiums ‚Beginn Blüte’ bewirkte zudem, dass 30 % der Pflanzen Rosetten blieben und im laufenden Jahr nicht wieder austrieben. Trotz der Schwächung durch Schnitt konnte ein Teil der Pflanzen wieder austreiben und bis Ende August erste neue Blüten bilden. Der Anteil abgestorbener Pflanzen lag je nach Schnittzeitpunkt zwischen 6 und 10 %. Zur Verhinderung der Versamung von S. jacobaea sind deshalb mindestens zwei Schnitte pro Jahr nötig. Idealerweise sollte der erste Schnitt vorgenommen werden, wenn die Hälfte der Pflanzen erste offene Blüten hat. Der zweite Schnitt sollte gemacht werden, sobald die Hälfte der wieder ausgetriebenen Individuen erste offene Blüten zeigt.

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