Wenn das Einkommen nicht mehr reicht
Schweizer Bauernhaushalte stehen aufgrund der agrarpolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen unter Druck. Die Einkommenssituation ist für viele von ihnen unbefriedigend. Einige befinden sich sogar in prekären Einkommenssituationen. Der vorliegende Artikel beleuchtet die prekäre Situation von sieben Bauernfamilien. Die Gründe, weshalb finanzielle Prekarität entsteht, sind vielschichtig und komplex. Auszumachen sind zwei Grundmuster: a) Ein einschneidendes Ereignis bringt das labile finanzielle Gleichgewicht zum Einsturz. b) Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben geht kontinuierlich auf, bis das Einkommen eines Tages nicht mehr ausreicht. Auch der Umgang mit der Prekarität ist vielfältig. Es konnten sieben Strategien ausgemacht werden, die teilweise parallel, teilweise nacheinander angewendet werden: Einschränkung der Privatausgaben, betriebliche Veränderungen, Aufnahme oder Ausbau eines Nebenerwerbs, Verzögerung von Zahlungen, Aufnahme von privaten Darlehen, Anträge an Stiftungen oder Hilfswerke, professionelle Hilfe holen oder Verdrängen. Keine Strategie stellt für die befragten Haushalte die Betriebsaufgabe dar.
PDF-Vollversion
Wenn das Einkommen nicht mehr reicht