Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP, rte de la Tioleyre 4, 1725 Posieux

Erkennen von gefälschtem Maiskleber

Mikroskopische und chemische Methoden sowie eine neue chemometrische Methode, die elektronische Nase, wurden eingesetzt, um gefälschte Maiskleberprodukte zu erkennen. Beobachtungen unter dem Mikroskop von zahlreichen Stärkekörnchen, Samenkapseln und Weizenkleiefragmente zeigten deutlich, dass atypische Maiskleberpartikel in Proben mit sonst normalem Rohproteingehalt (≥ 60%) und der üblichen gold-gelben Farbe vorhanden waren. Chemische Analysen bestätigten in einigen Proben die Präsenz von Harnstoff (19 bis 173 g/kg), Melamin (bis zu 20 g/kg) und Cyanursäure (bis zu 10 g/kg), die den niedrigen Methionin-Gehalt (meistens unter 2.5 g/kg) in gefälschten Produkten (echter Methionin-Gehalt von Maiskleber ≥ 16 g/kg) erklären. Mit der elektronischen Nase, einer massenspektrometrischen Schnellmethode, konnte gefälschter Maiskleber zuverlässig identifiziert werden: mit der Hauptkomponentenanalyse gelang es, sowohl sämtliche Referenzproben als auch alle unbekannten Stichproben korrekt zu klassifizieren. In der Folge hat die amtliche Futtermittelkontrolle 2’500 Tonnen gefälschte Produkte gesperrt beziehungsweise ihren Einsatz eingeschränkt.

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