Ländliche Innovationsnetzwerke: vom Wissen zur Entwicklung
Wann investiert ein Landwirt in eine neue Erntemaschine, verändert die Fruchtfolge und Düngung, richtet seine Produktion neu aus, oder nutzt neue Vermarktungskanäle? In den letzten Jahren ist die Nutzung von erweitertem Wissen und neuen Technologien in der Landwirtschaft immer wichtiger geworden. Landwirte, aber auch der Landwirtschaft vor- und nachgelagerte Firmen sind gezwungen zu innovieren, sonst können sie im lokalen und internationalen Wettbewerb nicht mithalten. Dazu kommt, dass sich das Rad des technischen Fortschritts immer schneller zu drehen scheint und es somit für einzelne Landwirte, Gemeinden und Regionen immer schwieriger wird, Anschluss zu behalten. Wie aber kommt es dazu, dass Landwirte und die Landwirtschaft im allgemeinen neues Wissen und Technologien aufnehmen und aktiv nutzen? Genügt hierzu der Besuch des Landwirtschaftsberaters auf dem Hof oder das intensive Durchlesen der Fachzeitschriften? Neue Erkenntnisse aus dem Bereich der Innovationsforschung deuten darauf hin, dass dies bei weitem nicht ausreicht. Vielmehr müssen eine Reihe von Faktoren gleichzeitig aufeinandertreffen: Die Innovationen müssen rentabel sein, als solche erfasst werden, es muss genügend ökonomische und sozio-psychologische Kapazität vorhanden sein um sie aufzunehmen und es müssen günstige politisch-institutionellen Rahmenbedingungen vorherrschen welche die Kreation und Anwendung von Innovation unterstützen. Dabei ist vor allem auch die soziale Vernetzung der Landwirte untereinander und mit verschiedenen Akteuren in der Zulieferungs- und Verarbeitungsindustrie und im Forschungs- und Technologiebereich einer der wichtigsten Faktoren, die das Innovationsverhalten der Landwirte bestimmen. Es gilt die Regel «wer sich vernetzt ist innovativer»
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Ländliche Innovationsnetzwerke: vom Wissen zur Entwicklung