Schweiz. Hochschule für Landwirtschaft (SHL), 3052 Zollikofen

Züchterische Aspekte der Tiere im Projekt Weidekuh-Genetik

Auf der Suche nach der idealen Weidekuh lancierte die SHL Zollikofen zusammen mit der KTI, der IG Weidemilch, Swissgenetics und weiteren Partnern im Jahr 2007 das Projekt „Weidekuh-Genetik“. In diesem Projekt werden aus Irland importierte Holstein-Kühe mit neuseeländischem Vater und Grossvater (Mutterseite) mit den drei Schweizer Milchviehrassen Braunvieh, Fleckvieh und Holstein bezüglich ihrer Vollweidetauglichkeit verglichen. In der vorliegenden Arbeit werden die Versuchstiere des Projekts hinsichtlich der Abstammung, des Exterieurs, des genetischen Leistungspotentials sowie der Rangierung in ihrer Herkunftspopulation beschrieben. Die Auswahlkriterien und die hohen Häufigkeiten bei den Vätern und Grossvätern der importierten Tiere zeigen auf, dass es sich bei dieser Versuchsgruppe um eine selektierte und nicht um eine zufällige Stichprobe handelt. Zudem liegen die irischen Gesamtzuchtwerte dieser Tiere deutlich über dem Durchschnitt der irischen Herdebuchpopulation. Aufgrund der selektiven Auswahl sind Rückschlüsse auf die gesamte irische oder gar neuseeländische Herdebuchpopulation nicht zulässig. Die Gesamtzuchtwerte der Schweizer Versuchstiere liegen innerhalb einer Standardabweichung der Mittelwerte ihrer Herkunftspopulationen. Die Tiere sind somit typische Vertreter ihrer Populationen. Unterschiede im Exterieur zwischen den importierten und den Schweizer Kühen findet man bei den Merkmalen Widerrist- und Kreuzbeinhöhe, hintere Beinlänge und Fesseln. Die importierten Tiere sind signifikant kleiner und weisen signifikant weichere Fesseln auf.

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