Schweiz. Hochschule für Landwirtschaft (SHL), 3052 Zollikofen

Innovative Saatmethode im Wald

Forstfachleute müssen Jahrzehnte voraus planen und Szenarien des Klimawandels berücksichtigen. Auch Sturm- und Käferkatastrophen können zur Notwendigkeit führen, den Wald vorzeitig und rasch zu verjüngen. Als Alternative zu klassischen Pflanzungen wird ein innovatives Waldsaatverfahren vorgeschlagen. Getüftelt wurde mit gängigen landwirtschaftlichen Geräten wie Druckfässern, Pumpen, Schlauchhaspel und Wasserwerfer mit Dosiergerät. Die Idee: Das Saatgut wird mittels Wasserwerfer auf die Schlagflächen ausgebracht. Nun steht aufgrund der Versuche fest, dass die Aussaat technisch machbar ist. Die Gerätschaft lässt sich problemlos im Wald verwenden. Innert weniger Minuten lassen sich die Samen auf einer Breite von 50 – 60 m ausbringen. Die Samen direkt im Druckfass mit dem Wasser zu vermischen, hat sich weniger gut bewährt als ein Dosiergerät, das diese separat in den Wasserstrahl abgibt. Die Vorteile dieser Methode sind: (1) Das Saatgut kann befriedigend dosiert und sehr effizient ausgebracht werden. (2) Die Beregnung bringt die Samen in guten Bodenkontakt. (3) Der Waldboden wird nicht zusätzlich befahren und (4) auf die teure Schlagräumung kann verzichtet werden. (5) Die Naturverjüngung wird mit Baumarten ergänzt, die vor Ort nicht vorhanden aber doch erwünscht sind. Allerdings gibt es noch offene Fragen technischer, waldbaulicher und ökologischer Art. Trotzdem könnte dieses Waldsaatverfahren für Unternehmer ein neues Geschäftsfeld eröffnen.

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