Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), 3003 Bern

Nanomaterialien – Forschungsbedarf in der Landwirtschaft

Der Einsatz von synthetischen Nanopartikeln (NP) in Pflanzenschutzmitteln und Düngern kann Vorteile für die Umwelt mit sich bringen. Einerseits können NP als Trägermaterialien für Wirkstoffe eingesetzt werden, anderseits können sie als Redoxkatalysatoren fungieren. Dies erlaubt die Wirkstoffmenge zu reduzieren und damit die Belastung der Umwelt zu vermindern. Vor dem Einsatz von Nanomaterialien in solchen Produkten, müssen jedoch potenzielle Risiken der NP untersucht werden. Dabei ist hervorzuheben, dass chemisch-physikalisch Eigenschaften von synthetischen NP abhängig von Grösse, Form und Oberflächeneigenschaften sind. Bezüglich der Aufnahme von NP in Kulturpflanzen und der Verteilung in der Umwelt ist nur wenig bekannt, so dass generelle Voraussagen nicht möglich sind. Analytische Methoden zur Quantifizierung von NP in Umweltproben sind weitestgehend inexistent. Deshalb müssen wissenschaftliche Projekte in Angriff genommen werden, die die Aufnahme und Verteilung von NP in Kulturpflanzen erfassen. Nur so kann die Frage beantworten werden, ob Rückstände von NP auftreten und wenn ja, ob diese für den Mensch ein Risiko darstellen. Auch die Einflüsse von NP auf die Umwelt müssen besser verstanden werden, bevor ein Einsatz in der Landwirtschaft ermöglicht werden sollte. Zulassungsbehörden und Forschung sind gefordert die Informationen für eine sichere Nutzung der Technologie bereitzustellen, so dass diese im Sinne einer produktiven und nachhaltigen Landwirtschaft genutzt werden kann.

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