Centre for Development and Environment (CDE), Geographisches Institut, Universität Bern, CH-3012 Bern

Transdisziplinäre Wissensproduktion im Biolandbau

Vor allem in der Anfangsphase des Biolandbaus spielte das praktische Erfahrungswissen und die Zusammenarbeit zwischen Praxis, Forschung und Beratung bei der Wissensproduktion eine zentrale Rolle. Der Wissensaustausch in dieser Phase weist viele Charakteristiken von transdisziplinärer Wissensproduktion auf. Seither wurde das Potential der Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft immer weniger wahrgenommen und genutzt. Diese Tendenz wird von der Mehrheit der im Rahmen dieser Studie befragten Schlüsselakteure des Biolandbaus in der Schweiz bedauert. Der vorliegende Bericht präsentiert Wünsche und Visionen dieser Akteure zur zukünftigen Entwicklung der Wissenserzeugung in der biologischen Landwirtschaft. Die Untersuchung zeigt, dass die abnehmende Intensität des Wissensaustauschs in Zusammenhang stehen könnte mit einem verstärkten Einfluss von traditionellen institutionellen Strukturen und dem Rückgang der Auseinandersetzung mit den ursprünglichen Ideen und philosophischen Grundlagen des Biolandbaus, die sich auf eine ganzheitlichen Weltanschauung beziehen. Im Hinblick auf eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Biolandbaus als nachhaltige Landwirtschaftsform regt die Studie an, den ursprünglich intensiven Wissensaustausch unter den Akteuren im Biolandbau mit Hilfe der Anwendung transdisziplinärer Konzepte und Forschungsprojekte wiederzubeleben.

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