Esparsette und Luzerne als Beifutter für weidende Kühe
In einer Studie wurde untersucht, inwiefern kondensierte Tannine (KT) das Potenzial haben, die ruminale Ammoniakkonzentration bei Kühen, die Gras mit einem hohen Rohproteingehalt (227 g/kg Trockensubstanz [TS]) weideten, zu senken. Acht am Pansen fistulierte Holsteinkühe erhielten neben Gras täglich entweder 4 kg TS künstlich getrocknete pelletierte Esparsette (KT-Gehalt: 71 g/kg TS) oder 4 kg TS künstlich getrocknete pelletierte Luzerne (n = 4). Die Beifutter wurden auf zwei Mahlzeiten aufgeteilt und am Morgen und am Abend vor dem Weidegang angeboten. Nach einer Adaptation an das Futter (9 Tage) wurde die Milchleistung an drei aufeinanderfolgenden Tagen erfasst und an zwei aufeinanderfolgenden Tagen um 6:30, 8:00 und 16:30 h Pansensaft und Blut entnommen. Die Grasaufnahme und der Anteil des verdauten Rohproteins wurden mit der doppelten Indikatormethode geschätzt. Die Beifutter wurden vollständig verzehrt. Die Grasaufnahme war mit beiden Behandlung gleich (P > 0.05). Die ruminale Ammoniakkonzentration stieg (P < 0.001) in beiden Gruppen nach der Morgenfütterung an, lag bei Verfütterung von Esparsette aber tiefer (P < 0.05) als bei Verfütterung von Luzerne. Der gleiche Trend (P = 0.06) wurde bei der Harnstoffkonzentration im Plasma beobachtet. Bei der Milchleistung gab es keine Unterschiede (P > 0.05). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 25 % Esparsette in der Ration die ruminale Ammoniakkonzentration sowie die Harnstoffkonzentration im Plasma zu einem gewissen Masse senken kann. Um eine stärkere Senkung zu erzielen, muss vermutlich Esparsette mit einem höheren KT-Gehalt verfüttert werden.
PDF-Vollversion
Esparsette und Luzerne als Beifutter für weidende Kühe