Weidebesatzstärken: Auswirkung auf Milchleistung und Grasqualität
Die Auswirkungen unterschiedlicher Weidebesatzstärken mit Milchkühen bzw. der Grashöhe beim Verlassen der Parzelle wurden im Umtriebsweidesystem unter Biolandbau-Bedingungen auf die Grasqualität und die Milchleistung untersucht. Während drei Vegetationsperioden wurden auf dem Biobetrieb l’Abbaye (Sorens, Kt. FR) die Kühe in Produktion in zwei Gruppen eingeteilt. Die Gruppe „Besatzstärke niedrig“ (BSN) erhielt 15 % mehr Weidefläche zur Verfügung im Vergleich zur Gruppe „Besatzstärke hoch“ (BSH). Die Grashöhe der Parzelle von BSH bestimmte den gleichzeitigen Parzellenwechsel beider Gruppen. Während den drei Vegetationsperioden betrugen die mittleren Besatzstärken für BSH resp. BSN 2,0, 2,3, 2,3 resp. 1,7, 2,0, 1,9 Kühe pro ha. Das Weidegras aus dem Verfahren BSN enthielt signifikant tiefere Gehalte an RA, RP, APDE, APDN und K sowie höhere Gehalte an RF bzw. NDF. Die Gehalte an ADF, Zucker, Ca, P, Mg und NEL blieben durch die Verfahren unbeeinflusst. Die Milchleistung unterschied sich zwischen den Verfahren nicht signifikant. Einzig die Flächenmilchleistung von BSH war höher. Die Milchgehalte wurden durch die Verfahren kaum beeinflusst. Durch die grosszügigere Weideflächen-Zuteilung ohne gelegentliche Säuberungsschnitte nimmt die Grasqualität im Mittel über die Vegetationsperiode ab. Die Erhöhung der Besatzstärke, innerhalb gewisser Grenzen, reduziert die Milchleistung pro Tier kaum, aber verbessert deutlich die Nutzung der Grasmasse und somit die Flächenmilchleistung.
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Weidebesatzstärken: Auswirkung auf Milchleistung und Grasqualität