Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, CH-8046 Zürich

Agrarmeteorologische Bedingungen im Schweizer Mittelland von 1864 bis 2050

Die agrarmeteorologischen Bedingungen für Acker- und Futterbau werden sich im Zuge des Klimawandels auch in der Schweiz ändern. Das kann zu einer Verbesserung der Produktion, aber auch zur Zunahme witterungsbedingter Risiken führen. Agrarmeteorologische Indizes können helfen, das Zusammenspiel zwischen Klima und Kulturpflanzen besser zu verstehen. Sie können damit die Grundlage liefern, für die Entwicklung von Anpassungsstrategien. Hier wurden zwei wichtige Aspekte der landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion untersucht, nämlich die Dauer der Vegetationszeit und das Trockenheitsrisiko. Als Basis für die Auswertung dienten homogenisierte Datenreihen von Temperatur und Niederschlag über dem Zeitraum 1864 bis 2009 einerseits, und die neusten Klimaszenarien aus dem Europäischen Forschungsprojekt ENSEMBLES anderseits. Bezüglich der Vegetationsperiode sind die Ergebnisse konsistent mit den Resultaten früherer Studien, mit einer Vegetationsperiode im Jahr 2050 rund 40 Tage länger als um 1970 im Mittelland. Was das Trockenheitsrisiko anbelangt, zeigen unsere Berechnungen ein etwas weniger dramatisches Bild als bisher angenommen. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die ENSEMBLES-Szenarien für die erste Hälfte des 21. Jahrhunderts im Mittel nur eine geringe Tendenz zu einer Abnahme der Sommerniederschläge zeigen. Allerdings sind auch die neuen Szenarien in diesem Punkt mit grossen Unsicherheiten behaftet.

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