Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, CH-1260 Nyon 1

Einfluss von Rinderausscheidungen auf die auswaschungsbedingten Verluste unter einem Gräserrasen

Rinderkot und -harn wurden während zwei Jahren, in zwei Jahreszeiten und in einfacher oder in doppelter Menge, auf einem in Lysimetern angebauten Gräserrasen ausgebracht, um Nährstoffverluste durch Auswaschung zu erfassen. Die Gesamtsticksoffverluste schwankten zwischen 18 und 226 kg/ha/Jahr: während sie in den Verfahren „ohne Ausscheidungen“ oder „mit Kot“ 50 kg/ha/Jahr unterschritten, gingen sie in den Verfahren mit zwei Harngaben pro m2 im Herbst weit über 100 kg/ha/Jahr hinaus. Die Gesamtphosphorverluste waren unbedeutend und immer tiefer als 1 kg/ha/Jahr. Trotz einer je nach Verfahren sehr unterschiedlichen scheinbaren Bilanz (Einfuhren – Ausfuhren durch die acht Jahresernten) waren die Gesamtkaliumverluste kaum von den Ausscheidungen beeinflusst. Während sie sehr nah bei 30 kg/ha/Jahr lagen, erreichten sie 49 kg/ha/Jahr im Verfahren mit der überschüssigsten K-Bilanz (+716 kg/ha/Jahr mit vier Uringaben pro Jahr). Die Gesamtmagnesiumverluste betrugen im Durchschnitt 70 kg/ha/Jahr. Sie waren immer höher als die Bilanzwerte und wurden wenig von den Ausscheidungen beeinflusst. Zur Limitierung der Nährstoffverluste auf der Weide, vor allem beim Stickstoff, sollte eine homogene Verteilung der Exkremente durch eine angepasste Koppelanordnung und -zahl, eine kurze Verweildauer pro Koppel und einen regelmäßigen Weiderhythmus über die ganze Saison begünstigt werden. Im Herbst sollte die Vollweide gemieden werden.

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