Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, CH-8046 Zürich

Verbesserung der Stickstoffeffizienz von Gülle durch Aufbereitung

Stickstoffemissionen aus Agrarökosystemen in die Umwelt haben in den letzten Jahrzehnten aufgrund der Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion zugenommen. Die Landwirtschaft ist Hauptemittentin von Stickstoffverbindungen wie Ammoniak, Nitrat und Lachgas, die sich negativ auf die Umwelt auswirken können. Die effizientere Nutzung von Düngerstickstoff sowie die Reduktion umweltschädigender Stickstoffemissionen sind deshalb den meisten Industrienationen ein dringendes Anliegen. Neue Technologien der Hofdüngeraufbereitung, wie zum Beispiel anaerobe Vergärung von Gülle kombiniert mit anschliessender Ultrafiltration und Umkehrosmose, können für die Landwirtschaft deshalb attraktiv sein, da sie das Potential besitzen, den Nährstoffeinsatz zu optimieren, das Transportvolumen von Gülle zu senken und erneuerbare Energie zu erzeugen. In dieser Studie wurden vergorene Gülle und Düngerprodukte aus der nachfolgenden Membrantrennung (Ultrafiltration und Umkehrosmose) auf ihre Eigenschaften untersucht sowie deren scheinbare Stickstoffausnutzungseffizienz mittels der Differenzmethode in Gefäss- und Feldversuchen ermittelt. Durch die Aufbereitung der Gülle stieg der Ammoniumstickstoffgehalt in den aufbereiteten Düngerprodukten an, womit die Pflanzenverfügbarkeit des Güllestickstoffs verbessert wurde. Da während der Aufbereitung aber gleichzeitig auch der pH-Wert anstieg, erhöht sich das Risiko gasförmiger Stickstoffverluste während der Lagerung und Ausbringung. Neue Aufbereitungstechnologien können, sind sie mit emissionsarmen Ausbringtechniken gekoppelt, die Stickstoffausnutzung von Gülle verbessern und die Stickstoffemissionen in die Umwelt senken.

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