Sind Agroforstsysteme eine ökonomische Möglichkeit zu CO2-neutralen Tierproduktion?
Die Landwirtschaft trägt ungefähr 11 % zu den Treibhausgas Emissionen in der Schweiz bei. Eine Möglichkeit, die Klimabilanz der Landwirtschaft zu verbessern, stellen Agroforstsysteme dar. Agroforstsysteme sind eine Kombination einer verholzenden Dauerkultur mit einer Ackerkultur oder mit Grünland auf derselben Fläche. Ein Vorteil von Agroforstsystemen ist die Möglichkeit, CO2 zu sequestrieren. Das CO2 wird dabei im Holz der Dauerkultur sowie als Humusanreicherung im Boden gespeichert. Das Holz kann nach der Ernte entweder als Bau-/ Möbelholz oder zur Substituierung von fossilen Energieträgern genutzt werden. In beiden Fällen wird der Ausstoss von Treibhausgasen reduziert. So kann ein Schweizer Betrieb, welcher Milch produziert oder Mutterkühe hält, seine CO2-Emissionen mit Agroforstsystemen auf null reduzieren, ohne dabei die Produktion drastisch einzuschränken. Dabei entstehen in der durchgeführten Analyse durchschnittliche Mehrkosten pro Kilogramm Milch von mindestens 9 Rappen und Mehrkosten pro Kilogramm Fleisch von mindestens 80 Rappen. Sollen die Treibhausgasemissionen reduziert werden ohne die Produktion zu reduzieren, so entstehen Mehrkosten in der Höhe von zehn Rappen pro Kilogramm Milch und 90 Rappen pro Kilogramm Fleisch.
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Sind Agroforstsysteme eine ökonomische Möglichkeit zu CO2-neutralen Tierproduktion?