Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP, rte de la Tioleyre 4, 1725 Posieux

Systemvergleich Milchproduktion Hohenrain. Aspekte zur Milchqualität und Saisonalität der Milchlieferungen

In den Jahren 2008 bis 2010 wurden im Projekt «Systemvergleich Milchproduktion Hohenrain» zwei unterschiedliche Milchproduktionssysteme – weidebetontes System versus Stallfütterung mit Gras- und Maissilagen – verglichen. Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse zur Milchqualität und saisonaler Milchproduktion dargestellt. Die Fett- und Eiweissgehalte variierten in der Milch der Weideherde im Laufe des Jahres viel stärker als bei der Stallherde. Dies kann bei der Verarbeitung der Milch zu Problemen führen. Die durchschnittlichen Keimzahlen waren bei beiden Milchproduktionssystemen sehr ähnlich. Hingegen wies die Milch der Stallherde höhere Zellzahlen im Vergleich zur Weideherde auf. Die Untersuchungen der Buttersäurebakteriensporen zeigten, dass für die Produktion einer silofreien Milch eine strikte Trennung der Tiere, die mit Silage beziehungsweise ohne Silage gefüttert werden, wichtig ist. Durch das Milchproduktionssystem beziehungsweise die Fütterung wurde das Fettsäurenmuster der Milch beeinflusst. So wies die Milch der Weideherde weniger gesättigte und mehr einfach sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren auf. Im Speziellen konnten höheren Gehalte an CLA und Omega-3-Fettsäuren bei der Weideherde im Vergleich zur Stallherde festgestellt werden. Bei der Weideherde variierte die Milchproduktion im Laufe des Jahres sehr stark. Die höchsten Mengen wurden in den Monaten April und Mai abgeliefert. Bei der Stallherde war der Milchanfall über das ganze Jahr viel ausgeglichener.

Zum kompletten Archiv