Fusarien und Mykotoxine bei Körnermais in der Schweiz
Zwischen 2008 und 2010 führte die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART ein erstes schweizweites Körnermais-Monitoring mit Proben aus der Praxis durch. Ziel der dreijährigen Studie war es einerseits, das Vorkommen und die Bedeutung der verschiedenen Fusarium-Arten abzuklären, um das mögliche Mykotoxin-Risiko abzuschätzen. Andererseits sollten Anbaufaktoren, welche den Befall beeinflussen, identifiziert werden, um Empfehlungen zur Vermeidung von hohen Mykotoxin-Belastungen für die Praxis zu erarbeiten. Bei der Untersuchung der insgesamt 289 Körnermaisproben aus 14 Kantonen wiesen 22 % der Körner Fusarium-Befall auf und es wurden 16 verschiedene Fusarium-Arten festgestellt. Es dominierten die vier Arten Fusarium graminearum, F. subglutinans, F. verticillioides und F. proliferatum. In unserer Untersuchung zeigte sich, dass vor allem Kontaminationen mit dem Mykotoxin Deoxynivalenol eine grosse Rolle spielten: In den Jahren 2008 und 2010 überschritten 57 % beziehungsweise 70 % der Körnermais- Proben den Richtwert von 0,9 ppm für Ergänzungsund Alleinfuttermittel für Schweine. Im Jahr 2009 überschritten 30 % diesen Richtwert. Die Belastung mit den anderen Mykotoxinen war deutlich geringer: Im Mittel der drei Jahre wiesen 19 % und nur 2 % der Proben kritische Gehalte von Zearalenon beziehungsweise Fumonisinen auf. Bezüglich Befall beeinflussender Faktoren können trotz umfassendem Datensatz vorerst nur allgemeine Empfehlungen gegeben werden.
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Fusarien und Mykotoxine bei Körnermais in der Schweiz