Ertrag und Stickstoffdüngung im Pflanzenbau: Langfristige Wirkung organischer Dünger
Seit 1976 werden an der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW in Changins die Auswirkungen des Einsatzes verschiedener organischer Dünger (Senf-Gründüngung, Getreidestroh, 35 und 70 t ha-1 Mist alle drei Jahre und 60 m3 ha-1 Gülle alle drei Jahre) getestet. Diese Studie untersucht deren langfristige Auswirkungen (34 Jahre) auf die Erträge der Kulturen, den Bedarf an Stickstoffdünger und den mineralischen Stickstoffgehalt des Bodens. Ist der Stickstoff (N) nicht begrenzend, wirken sich die organischen Dünger unterschiedlich auf den Körnerertrag der Kulturen aus. Im Jahr der organischen Einfuhr sowie in den Folgejahren erhöhen der Mist und die Gülle den Ertrag der Kulturen im Vergleich zur Kontrolle ohne organischen Dünger, während ihn die Zufuhr von Gründünger und die systematische Rückführung des Getreidestrohs verringern. Im Schnitt der 34 Versuchsjahre bleibt diese Wirkung jedoch gering. Ist dagegen der Stickstoff begrenzend, zeigen sämtliche organischen Dünger einen positiven Effekt auf den Ertrag der Kulturen. Die direkte Wirkung (Jahr der Einfuhr) der organischen Dünger kann positiv oder negativ ausfallen. Die ungedüngte Gründüngung erhöht den Bedarf an Stickstoffdünger im Jahr, in dem sie verbraucht wird, senkt ihn aber im darauffolgenden Jahr. Wird sie mit 60 kg N ha-1 gedüngt, senkt sie den Bedarf an Stickstoffdünger sowohl im Jahr, in dem die Gründüngung zersetzt wird, als auch im Folgejahr. Der Düngungseffekt von Getreidestroh ist vernachlässigbar. Mist und Gülle senken den Stickstoffdüngerbedarf signifikant während der drei Jahre, nach denen sie ausgebracht worden sind. Wird der Düngungseffekt der Hofdünger nicht mitberücksichtigt, ist der mineralische Stickstoffgehalt bei der Ernte in den Forschungsreihen mit Hofdüngern höher als bei der Kontrolle ohne organischen Dünger.
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Ertrag und Stickstoffdüngung im Pflanzenbau: Langfristige Wirkung organischer Dünger