Motivationen für die Umsetzung von Ökoausgleichsmassnahmen
Die Schweizer Agrarpolitik verfolgt das Ziel, durch Direktzahlungen die ökologischen Leistungen von Landwirtschaftsbetrieben zu fördern. Evaluierungsprogramme zeigen jedoch, dass finanzielle Anreize allein nicht ausreichen, um die Umsetzung von Ökoausgleichsmassnahmen zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, welche Rolle ökonomische, ökologische und soziale Motivationen bei der Umsetzung von Massnahmen im Ökoausgleich für Landwirte im Talgebiet spielen. Nach Einschätzung der Landwirte werden vor allem Ökoausgleichsmassnahmen umgesetzt, die sie als sinnvoll für den Naturschutz erachten und sich gut in den Betriebsablauf integrieren lassen. Für ÖLN-Produzenten sind finanzielle Aspekte im Verhältnis zu ökologischen wichtiger als für Labelproduzenten (Bio oder IPS). Bio- Landwirte weisen die höchste ökologische Motivation auf, doch es besteht nur ein geringer Zusammenhang zwischen den Motivationen und dem Flächenanteil beziehungsweise den Motivationen und der Qualität von Ökoausgleichsmassnahmen. Für eine effektive und wirkungsbezogene Förderung von Ökoausgleichsmassnahmen muss vermehrt auf die Vermittlung des Nutzens einzelner Massnahmen eingegangen und Instrumente geschaffen werden, welche einerseits die Leistungen der Landwirte sichtbar machen, andererseits aber auch die Wertschätzung für die er-brachte Leistung aus Sicht der Landwirte und Konsumenten erhöhen.
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Motivationen für die Umsetzung von Ökoausgleichsmassnahmen