ETH Zürich, Institut für Agrarwissenschaften, 8092 Zürich

Einfluss von Jahreszeit und Fütterung auf die Methanemissionen aus Schweizer Milchviehgülle

Wo länderspezifische Daten fehlen, wird das Treibhausgasbudget mit sogenannten IPCC-Standardwerten kalkuliert. Der gegenwärtig für Schweizer Gülle angenommene Standardwert für das maximale Methanbildungspotenzial (B0) ist 240 l Methan (CH4)/kg flüchtige Feststoffe (VS). In dieser Studie wurde Gülle von 64 Milchviehbetrieben aus den wichtigsten Schweizer milchproduzierenden Kantonen gesammelt. Beprobt wurden Betriebe mit Silage- oder silofreier Fütterung (typische Milchproduktionssysteme) jeweils im Winter und Sommer. Zudem wurden die Betriebe gemäss ihrer jährlichen Milchleistung eingeteilt. B0 wurde durch Inkubation der Gülle bei 35° C über 14 Wochen bestimmt. Für Wintergülle lag B0 zwischen 241 und 314 l CH4/kg VS, für Sommergülle zwischen 35 und 62 l CH4/kg VS. Dieses tiefe B0 könnte durch vorherige Fermentation im Güllelager oder starke Verdünnung durch Regen bedingt sein. Obwohl sich die Nährstoffzusammensetzung der Rationen und von VS signifikant unterschied, hatten weder Fütterung noch Milchleistung Einfluss auf B0. Die Ergebnisse zeigen, dass weitere Unterschiede in Fütterung und Güllemanagement in Betracht gezogen werden müssen, um länderspezifische Werte zu ermitteln.

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