Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Reckenholzstrasse 191, CH-8046 Zürich

Beweidungsintensität und Ökosystemleistungen im Alpgebiet

Im Sömmerungsgebiet ist die Beweidungsintensität eine der wichtigsten vom Bewirtschaftenden gesteuerten Einflussgrössen in Bezug auf Vegetation und Ökosystemleistungen. Sie ist allerdings auf den grossen und heterogenen Alpweiden schwierig zu quantifizieren. Deshalb wurde mittels GPS die kleinräumige Beweidungsintensität auf je einer Milchkuhalp im Kanton Obwalden und im Unterengadin gemessen. Die zwei Alpen unterscheiden sich bezüglich Umweltbedingungen und Weideführung. Die kleinräumige Beweidungsintensität ist auf beiden Alpen stark von den naturräumlichen Gegebenheiten wie der Geländeneigung, der Futterqualität und der Distanz zu Stall und Wasserquellen bestimmt. Ein Effekt der Weideführung auf die kleinräumige Beweidungsintensität ist nur auf derjenigen Alp sichtbar, wo eine enge Umtriebsweide praktiziert wird. Auf dieser Alp ist auch ein negativer Zusammenhang zwischen Beweidungsintensität und der Pflanzenvielfalt erkennbar. Auf jener Alp mit grossen Weideschlägen und viel freiem Weidegang sind die Ökosystemleistungen hingegen weitgehend von den Umweltbedingungen und der Weidepflege bestimmt. Dies zeigt, dass eine enge Weideführung notwendig ist, um im Alpgebiet mit der Beweidungsintensität die Erbringung von Ökosystemleistungen zu steuern.

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